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  • duirnesimoncarre

2. Die Reise ins Neue

Updated: Feb 25, 2021

Der Tag, an dem wir nach Berlin zogen, kam ganz plötzlich. Meine Mutter hatte erwähnt, dass wir eine kurze Reise unternehmen würden, aber ohne ein Wort darüber zu verlieren, wann dies sein würde.

Ich war also, wie jeden anderen Tag, zur Schule gegangen, an die ich seit drei Monaten ging. Am Morgen hatte ich meine alltäglichen Gespräche mit meinen neuen Freunden geführt und in der Pause, auf dem Schulhof, hatte ich ihnen von der aufkommenden Reise erzählt. Sie sagten, sie würden mich vermissen und dass sie es schade fänden, nicht die Chance zu kriegen, mit mir eine gute und feste Freundschaft zu schließen.

Nie hätte ich geahnt, dass es an genau diesem Tag passieren würde, erst recht nicht den definitiven Abschied von meinen Freunden.


Während einer der letzten Unterrichtsstunden, ging eine Durchsage durch, die sagte, ich solle bitte ins Sekretariat gehen. Sie sagten zu mir, meine Mutter wäre hier um mich für eine Reise abzuholen. 

Ich weiß nicht mehr, was ich an dem Moment empfand, aber ich kann sagen, dass es kein Glück war. Ich wollte bei meinen Freunden bleiben. Aber ich hielt meinen Mund und die Tränen zurück und dann holte ich meine Sachen. 

Die fragenden Augen meiner Mitschüler machten mich noch trauriger und als ich die Neuigkeiten meiner Lehrerin ausrichtete, wünschte sie mir eine gute Reise.

An der Tür drehte ich mich noch einmal um und schaute mir ein letztes mal die Gesichter meiner Freunde an. Ich wollte mich an sie erinnern. Wenn ich nur gewusst hätte, dass es das letzte Mal sein würde, dass ich sie sehen würde, der Abschied wäre anders ergangen.

Als ich ins Auto stieg, sah ich Kisten und verstand sofort, dass es keine kurze Reise sein würde, das musste ich nicht einmal fragen.


Und so, machten wir uns auf dem Weg.

Es dauerte ein paar Tage und viele Diskussionen, bevor wir an unserem Ziel ankamen, aber es war die perfekte Zeitspanne um sich, mit der Idee eines Umzugs, anzufreunden. 

Wir fuhren durch Frankreich und nutzten die Gelegenheit um Orte und Menschen zu Besuchen, die wir lange nicht gesehen hatten. Natürlich mussten wir auch alle paar Stunden stoppen, um unser Geschäft zu erledigen und um zu schlafen. Wir zogen es lange hin und deshalb brauchten wir ganz drei Tage und drei Nächte für den Weg.


Wahrscheinlich hat jeder Momente, die in dem eigenen Gehirn wie eingebrannt leben, diese Nacht ist so ein Moment für mich und wird es immer sein.

Ich hatte während den letzten Stunden geschlafen und als ich die Augen aufschlug, stand unser Auto still, geparkt am Rande einer Straße, die von Zahllosen bunten Lichtern beleuchtet wurde. Die Lichter der Stadt ließen die, normalerweise dunkle Nacht, hell erscheinen. Aber, auch wenn es mich faszinierte, so wurden meine Augen von dem Gebäude das vor mir stand, angezogen.

Ich erblickte zum ersten Mal mein neues Zuhause.

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